Landespräventionspreis 2011

Pressemitteilung vom 28.11.2012:

Das Boxenstopp-Projekt des Caritasverbandes an der Grundschule Schwärzesee in Eberswalde, das Theater Scheselong und die Sicherheitspartnerschaft Glöwen mit ihrem Seniorenprojekt sind mit dem Landespräventionspreis 2011 des Landespräventionsrates ,Sicherheitsoffensive Brandenburg' geehrt worden. Innenminister Dietmar Woidke und Bildungsministerin Martina Münch zeichneten am Mittwoch in Potsdam außerdem die Zusammenarbeit der Allgemeinen Förderschule Perleberg (Schule an der Stepenitz) und der Revierpolizei Perleberg als beste Partnerschaft Schule/Polizei im Land Brandenburg aus.

Mit dem Boxenstopp-Projekt bietet die Caritas an der Eberswalder Grundschule modellhaft eine Verbindung zwischen Gewaltprävention und Schulentwicklung, die sich durch eine intensive Einbeziehung der Schüler sowie eine gelungene Kommunikation nach innen wie nach außen auszeichnet. Das Theater Scheselong erhält den Preis für sein Engagement gegen Jugenddelinquenz und Rechtsextremismus. Das Theater präsentiert "Theater-Mitmach-Lernprojekte" wie "Gras - Flucht in den Rausch" und "Anne Frank" in den Schulen. Mit dem Projekt "Senioren beraten Senioren" zeigt die Sicherheitspartnerschaft Glöwen älteren Menschen beispielsweise mit kleinen Theaterstücken, wie sie sich vor Enkeltrickbetrügereien, Handtaschendiebstählen und anderen Straftaten schützen können. Preisträger erhielten neben der Anerkennung für ihre Projekte Preisgelder in Höhe von 3.000 Euro bzw. 1.000 Euro.

Innenminister Woidke sagte, der Landespräventionspreis prämiere beispielhaftes Engagement auf dem Feld der Kriminalitätsverhütung. Die Auszeichnung sorge dafür, dass gute Präventionsprojekte stärker von der Öffentlichkeit wahrgenommen würden und Nachahmer fänden. Der Minister hob dabei insbesondere das Senioren-Projekt der Sicherheitspartnerschaft Glöwen hervor. In einer Zeit, in der die Zahl älteren Menschen deutlich zunehme, sei es gut und richtig, neben Kindern und Jugendlichen auch diese Bevölkerungsgruppe bei der Kriminalprävention stärker in den Focus zu rücken. "Unsere Polizei muss leider immer wieder feststellen, dass Kriminelle auch die Hilfsbereitschaft und die Lebenssituation älterer Menschen skrupellos für ihre Verbrechen ausnutzen. Gute Aufklärung ist hier eine wichtige Unterstützung, damit ältere Menschen sich vor solchen Straftätern schützen können."

Bildungsministerin Münch betonte, dass sich seit 2002 in ganz Brandenburg tragfähige Partnerschaften zwischen den Schulen und der Polizei entwickelt haben. "Die Partnerschaften zwischen den Schulen und der Polizei haben eine breite Palette an Präventionsmaßnahmen wie etwa Drogenberatung, Streitschlichterprogramme, Gewaltprävention, Schülersprechstunden und Schulverweigererprojekte entwickelt", so Münch. Das zeigt sich auch an den beiden ausgezeichneten Schulen in Eberswalde. In der Grundschule im sozialen Brennpunkt und in der Förderschule geht es insbesondere darum, Schülerinnen und Schüler mit Problemen gezielt zu unterstützen und sie dabei zu unterstützen, Sozialkompetenz, Toleranz, Rechtsbewusstsein zu entwickeln."

Mit dem Landespräventionspreis werden seit 2005 Projekte im Bereich der kommunalen Kriminalitätsverhütung ausgezeichnet, die als besonders erfolgreich und nachahmenswert angesehen werden. Mit der Preisverleihung sollen auch andere Institutionen, Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürger angeregt werden, stärker Verantwortung für Prävention zu übernehmen und bestehendes Engagement zu intensivieren und nachhaltig zu gestalten. Der Grundstein für die Partnerschaften Schule/Polizei wurde 2002 mit einer Vereinbarung zwischen Innen- und Bildungsressort gelegt. Landesweit bestehen an mehr 95 Prozent der Schulen derartige Partnerschaften.

Landespräventionspreis 2011 - ausgezeichnete Projekte

Boxenstopp-Projekt des Caritasverbandes

Das Projekt findet an der Grundschule Schwärzesee im sozialen Brennpunkt 'Brandenburgisches Viertel' in Eberswalde statt. Es verfolgt den qualitativ ausgereiften Ansatz, modellhaft eine Verbindung zwischen Gewaltprävention, Schulentwicklung und Peer-Learning herzustellen. Das Projekt hebt sich u.a. durch eine intensive Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler sowie eine gelungene Kommunikation nach innen wie nach außen hervor.

Theater Scheselong:

Das Theater zeichnet sich durch ein vielfältiges Engagement in aktuellen Schwerpunktthemen der Jugenddelinquenz aus. Es führt "Theater-Mitmach-Lernprojekte" an Schulen durch, d.h. nach der Vorstellung findet immer ein Workshop oder eine Diskussionsrunde zum Thema statt. Beispielhaft seien hier die Theaterprojekte "Gras - Flucht in den Rausch" (Prävention des Missbrauchs von Betäubungsmitteln) und "Anne Frank" (Prävention Rechtsextremismus) genannt. Im Jahr 2011 trat das Theater mit diesen Projekten in den Landkreisen Dahme-Spreewald, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin und Potsdam-Mittelmark auf. Seit 2005 fanden im Land Brandenburg mehr als 300 Aufführungen allein des Theaterstücks "Anne Frank" statt, mit denen etwa 20.000 Schüler der 7. bis 10. Klassen erreicht wurden.

Sicherheitspartnerschaft Glöwen

Die Sicherheitspartnerschaft Glöwen wird für die Projekte "Senioren beraten Senioren" und "Unfallflucht" ausgezeichnet: Bereits seit 1998 machen sechs aktive Sicherheitspartner aus der Prignitz im Land Brandenburg und auch darüber hinaus auf sich aufmerksam. In sieben kleinen Theaterstücken bzw. Filmen zeigen sie, wie man sich gerade im Alter vor Enkeltrickbetrügereien, Handtaschendiebstählen und anderen Straftaten schützen kann und welche Folgen eine Verkehrsunfallflucht haben kann. Die mehr als 600 Aufführungen der Theaterstücke haben mehrere tausend Senioren erreicht. Die produzierten Filme verstärken die Reichweite zusätzlich.

Ausgezeichnete Partnerschaft Schule/Polizei

Allgemeinen Förderschule Perleberg (Schule an der Stepenitz)/ Polizeiinspektion Prignitz, Revierpolizei Perleberg

In der Schule wird seit mehreren Jahren eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Polizei gepflegt. Auf Initiative der Schule wurden mit Unterstützung durch den Bereich Prävention der Polizeiinspektion Prignitz neben Veranstaltungen in einzelnen Klassen auch Projekttage zu den Themen Gewalt, Jugendkriminalität, Verkehrsunfallprävention sowie Alkohol und illegale Drogen durchgeführt. Seit dem Schuljahr 2006/2007 nimmt die Schule am Programm "Anti- Bullying" (jetzt Konzept "Mit-Ein-Ander in Kita und Schule" - Prävention von Mobbing und Gewalt) teil. Ein Mitarbeiter des Bereiches Prävention steht der Schule dabei als ständiger Ansprechpartner beratend zur Verfügung.


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam