Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege im Land Brandenburg im Schulterschluss mit der Landesregierung im Engagement gegen Intoleranz und Rechtsextremismus

12.12.2006

Die Landesregierung hat im Rahmen des Handlungskonzepts „Tolerantes Brandenburg - für eine starke und lebendige Demokratie" mit der LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtsverbände in Brandenburg eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Heute unterzeichneten in Potsdam der Koordinator der Landesregierung für das Handlungskonzept, Staatssekretär Burkhard Jungkamp vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, und die Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der in der LIGA zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände den entsprechenden Vertrag.

Bildungsstaatssekretär Jungkamp: „Damit sind aus Sicht der Landesregierung weitere bedeutsame und unverzichtbare Partner mit im Boot, um rechtsextremen Tendenzen und vor allem dem um sich greifenden alltäglichen Rassismus erfolgreich begegnen zu können - den Umtrieben alter und neuer Nazis in unserem Land kann nur ein Riegel vorgeschoben werden, wenn sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen und aktiv für sie eintreten."

Zur LIGA gehören die sechs Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege: Arbeiterwohlfahrt, LV Brandenburg; Caritasverband für das Erzbistum Berlin und der Caritasverband der Diözese Görlitz; Deutsches Rotes Kreuz, LV Brandenburg; Diakonisches Werk Berlin-Brandenburg-schl. Oberlausitz; der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband, LV Brandenburg; die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Sie sind geprägt durch unterschiedliche weltanschauliche oder religiöse Motive und Zielvorstellungen. Ihnen gemeinsam ist aber, dass sie entschieden den Grundsätzen von Toleranz und Gewaltfreiheit verpflichtet sind und unabhängig von politischen Parteien wirken. Mit fast 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die LIGA der größte, nicht öffentliche Arbeitgeber im Land und unterhält mehr als 2600 Dienste und Einrichtungen (darunter Kindertagesstätten, Jugendklubs sowie Heime und andere Einrichtungen zur Unterbringung, Betreuung und Pflege).

Als Sprecher der LIGA hob Thomas Dane (Diakonisches Werk) hervor: „Die in der LIGA Brandenburg zusammengeschlossenen Wohlfahrtsverbände stehen mit ihrem Engagement für hilfebedürftige und ausgegrenzte Menschen auf der Seite von Minderheiten und für Toleranz. Mit ihren Diensten und Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Familien, Migrantinnen und Migranten, Wohnungslose, Behinderte, Verschuldete, Suchtkranke etc. leistet die Freie Wohlfahrtspflege jeden Tag unspektakuläre Arbeit gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Die Verbände ermöglichen in ihren Beratungsstellen, Kitas und Schulen Begegnungen der einheimischen Bevölkerung mit Menschen anderer Herkunft und vermitteln so Erfahrungen im Umgang mit kultureller, religiöser und ethnischer Heterogenität. Sie tragen dazu bei, in vielen kleinen Schritten das Klima des Zusammenlebens im Land Brandenburg zu verändern."

Staatssekretär Jungkamp betonte die große Verantwortung der Wohlfahrtsverbände als Arbeitgeber wie als soziale Dienstleistungsunternehmen. Gerade auch die Wohlfahrtsverbände könnten dazu beitragen, das Handlungskonzept der Landesregierung für ein tolerantes Brandenburg, für eine weltoffene Gemeinschaft sowie eine starke und lebendige Demokratie als zivilgesellschaftliches Leitbild zu verankern. „Die Entwicklung zu einem toleranten Menschen beginnt bereits im Kindergartenalter", so Jungkamp weiter, „eine werteorientierte Erziehung, das Eintreten für Gerechtigkeit, die Wertschätzung anderer Kulturen und Religionen, die Förderung der sozialen Kompetenzen des Einzelnen - das alles sind Bausteine, sind Grundvoraussetzungen für eine demokratische Gesellschaft."

Weitere Informationen:


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam