Neue Judenfeindschaft?

Perspektiven für den pädagogischen Umgang mit dem globalisierten
Antisemitismus

Bernd Fechler (Hg.), Gottfried Kößler (Hg.), Astrid Messerschmidt (Hg.), Barbara Schäuble (Hg.) im Auftrag des Fritz Bauer Instituts und der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank

Viele Jahre wurde Antisemitismus als eine historische Erscheinung behandelt, die mit der »Bewältigung der NS-Vergangenheit« überwunden zu sein schien. Heute bilden Auseinandersetzungen um Globalisierung und Kontroversen zum Nahostkonflikt den Hintergrund antisemitischer Äußerungen. Dabei
werden althergebrachte antisemitische Muster aufgegriffen und mit neuen Varianten ausgestattet. Das Jahrbuch analysiert die aktuellen Formen des Antisemitismus und schildert Erfahrungen aus pädagogischen Projekten.
Mit
 Beiträgen von D. Akhanli, W. Bergmann, J. Bürgin, G. Chernyak, A. Demirel, S. Diederich, M. Eckmann, R. Fava, B. Fechler, T. von Franzecki, E. Gryglewski, S. Harms, C. Kaletsch, G. Kößler, U. Kux, A. Messerschmidt, H. Oppenhäuser, M. Perels, H. Radvan, I. Rosensaft, B. Schäuble, A. Scherr, N. Tietze und N. Wagenknecht

ISBN 3-593-38183-4

Einleitung
Diskussionen über Antisemitismus haben etwas von Ebbe und Flut. Entweder sie sind weit weg oder ganz nah. Kommen sie nah, redet alle Welt für ein paar Wochen oder Monate von fast nichts anderem. Nach unzähligen Appellen, unverzüglich zu handeln, aus der Geschichte zu lernen, nicht wegzusehen, bleibt Überdruss angesichts einer so hochtourigen emotionalen Debatte. Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Buches im Sommer 2006 haben wir wieder Ebbe.
Das Thema Antisemitismus ist nach einer intensiven Diskussion in den Jahren 2003 bis 2005 von den öffentlichen Auseinandersetzungen um »Islamophobie« und um »die
mangelnde Integrationsbereitschaft von Migranten« abgelöst worden. Im allgemeinen Bewusstsein ist von der Themenkonjunktur der Debatten über Antisemitismus nicht viel geblieben. Das hier vorliegende Buch unternimmt den Versuch, einen Zwischenstand der Diskussionen und konzeptionellen Entwicklungen unter engagierten Pädagogen zu dokumentieren.


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
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