Abschlussveranstaltung der Vortragsreihe „Flucht - Meine Erfahrungen mit Vertreibung, Willkommenskultur und der Mehrheitsgesellschaft“

FH Potsdam

Am 17. März um 18.00 Uhr beendet Bahareh Sharifi die Veranstaltungsreihe „Flucht - Meine Erfahrungen mit Vertreibung, Willkommenskultur und der Mehrheitsgesellschaft“
in der Fachhochschule Potsdam (Alter Markt)

Mit der Vortragsrehe öffnete die Fachhochschule Potsdam ihre Türen für ein breites, am Thema interessiertes Publikum. An bisher vier Terminen hatten Geflüchtete und Potsdamer*innen, ob jung oder alt, die Möglichkeit etwas über die Flucht aus Eritrea und das Bildungssystem im totalitären Syrien zu erfahren oder zum Rassismus in der weißen Mehrheitsgesellschaft und der kollektiven Emanzipation durch Hip Hop zu diskutieren. Die Bandbreite der Veranstaltungen reichte von Performances, Lesungen bis hin zu offenen Diskussionen. So näherten sich Vortragende und Publikum einem vielschichtigem Thema in studentischer Atmosphäre.

Den Abschluss dieser Reihe bildet ein Vortrag über migrantische Perspektiven im Spannungsfeld zwischen Selbstermächtigung und Diskriminierung von Bahareh Sharifi, Kulturakti­vistin aus Berlin. Als Frau mit eigener Migrationsgeschichte ist für sie das Thema Rassimus alltäglich und betrifft in ihren Augen bei Weitem nicht nur die explizit Zumutungen von rechts, sondern kann auch als ein „Unbehagen“ beschrieben werden. Es zeigt sich z.B. dann, wenn Notleidenden und Geflüchteten zwar gern geholfen wird, die Unterstützung für deren Rechte und deren Selbstorganisation dann aber „doch zu weit“ führen. Sie fragt vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Veränderungen wer eigentlich Mitspracherecht in dieser Gesellschaft hat und schätzt ein, dass die „nachhaltige Bekämpfung von Rassismus in Deutschland [...] nur gelingen [kann], indem privilegierte Gruppen sich von ihrem bisherigen Monopol auf die Deutungshoheit verabschieden. Erst dann lassen sich die Effekte von Rassismus und anderen Diskriminierungsformen in ihrer ganzen Bandbreite verstehen“ (Bahareh Sharifi im Migazin, 07.10.2015). Das anspruchsvolle Thema führt in die Tiefe unserer Gesellschaft und hinterfragt die tatsächliche Offenheit der Willkommenkultur.

Bahareh Sharifi studierte Theater, Literatur und Soziologie in Hamburg und in London. Als Kuratorin und Projektkoordinatorin arbeitete sie u.a. für das Maxim-Gorki-Theater, die Heinrich-Böll-Stiftung oder die Konferenz „Vernetzt euch! - Strategien und Visionen für eine diskriminierungskritische Kunst- und Kulturszene“, welche im Oktober 2015 an der Universität der Künste stattfand. Sie ist Mitglied beim Bündnis kritischer Kulturpraktiker_innen.

Die Veranstaltung ist eingebunden in die Internationalen Wochen gegen Rassismus.

Datum: 17. März 2016, 18 Uhr
Ort: Fachhochschule Potsdam, am Alten Markt, Raum 4070/71

Die Reihe wird organisiert von der Initiative Staudenhof, der Fachhochschule Potsdam und der Landeshauptstadt Potsdam (Servicestelle für tolerantes und sicheres Potsdam).


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam