„Band für Mut und Verständigung“ 2007 verliehen

06.06.2007

Der Koordinator des „Toleranten Brandenburg“,  Bildungsstaatssekretär Jungkamp, gratuliert Preisträgern

In Berlin wird heute die vom „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“ verliehene Auszeichnung „Band für Mut und Verständigung“  verliehen. Der Koordinator der Landesregierung für das Handlungskonzept „Tolerantes Brandenburg“, Bildungsstaatssekretär Jungkamp, gratuliert allen Ausgezeichneten: „Es ist zur Tradition geworden, jene Menschen zu ehren und zu ermutigen, die sich für ein tolerantes gesellschaftliches Miteinander engagieren und beispielhaften Bürgersinn leben. Ihr Handeln und Engagement sind durch zahllose Alltagssituationen geschärft, in denen Ausländer oder Angehörige von Minderheiten gedemütigt, ausgegrenzt oder bedroht werden. Sie treten ein für Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit. Dafür danke ich jedem Einzelnen von Herzen.“

In diesem Jahr werden drei Hauptpreise vergeben:
Wera Quoß ist Mitbegründerin der Bürgerinitiative „Hennigsdorfer Ratschlag“ (Landkreis Oberhavel) setzt sich aktiv gegen Fremdenfeindlichkeit ein und organisiert Ferienlager für Kinder aus dem Asylbewerberheim der Region.
Junge Menschen aus Fürstenwalde (Landkreis Oder-Spree) haben sich in der „Brigade 1240“ zusammengeschlossen, in der sie u. a. rechten Strömungen unter Jugendlichen engagiert entgegentreten. Sie unterstützen Opfer rechter Gewalt bsw. bei ihren Behördengängen.
Kazim Erdogan setzt sich in Berlin-Neukölln für interkulturelle Verständigung ein, indem er sozialschwache Migranten unterstützt, „Die Woche der Sprache und des Lesens in Neukölln“ ins Leben rief und in einer neu gegründeten türkischen Männergruppe u.a. das Thema häusliche Gewalt problematisierte.

Sonderpreise erhalten:
Christa Schröder für ihr Engagement in einem Asylbewerberheim in Potsdam, deren Bewohner sie auch materiell unterstützt;
Claudia Fortunato, Gymnasiastin am Gymnasium auf den Seelower Höhen (Landkreis Märkisch-Oderland). Sie initiierte 2006 ein „Konzert gegen Rechts“ als Antwort auf den Naziaufmarsch in Seelow 2006 und stellte in Seelow auch den „Tag der Demokraten“ mit auf die Beine;
Lothar Priewe , der sich seit Jahren in der Uckermark gegen Rechtsextremismus engagiert. Zu diesem Thema organisiert er in Schulen und Kitas Informationsveranstaltungen.

Das „Bündnis der Vernunft gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit“ wurde 1991 nach gewalttätigen, fremdenfeindlichen Übergriffen auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Berlin-Brandenburg gegründet. In diesem Bündnis ist das Land Brandenburg vertreten durch den Ministerpräsidenten und die Integrationsbeauftragte. Ebenso vertreten sind: der Regierende Bürgermeister von Berlin, der Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration, Arbeiterwohlfahrt, Caritasverband, Diakonisches Werk, Katholische Kirche, Evangelische Kirche, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsches Rotes Kreuz, Jüdische Gemeinde zu Berlin, Paritätischer Wohlfahrtsverband Berlin, Flüchtlingsrat, Landessportbund Berlin. Das Bündnis wirbt durch verschiedene Aktivitäten für Toleranz in der Gesellschaft unter dem Motto „Gemeinsam für Ausländer“. Jährlich werden Bürgerinnen und Bürger mit dem „Band für Mut und Verständigung“ ausgezeichnet, die sich couragiert gegen Ausländerfeindlichkeit und für die Verständigung unterschiedlicher Kulturen einsetzen. Eine Jury des Bündnisses wählt die Preisträger aus der Vielzahl der Vorschläge aus.

Das Handlungskonzept der Landesregierung gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit mit dem Titel  „Tolerantes Brandenburg“ wurde im Jahr 1998 beschlossen. Es zielt darauf ab, die Stärkung von Toleranz und Demokratiefähigkeit durch die schwerpunktorientierte Arbeit in Verwaltungen, Institutionen, Bildungseinrichtungen, in der Wirtschaft, in Vereinen, Verbänden und Körperschaften zu erreichen. Es wurde im Jahr 2005 weiterentwickelt und von der Landesregierung als Handlungskonzept der Landesregierung für eine demokratische Gesellschaft mit Zivilcourage gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit neu beschlossen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.respekt.dgb.de


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam