Berliner Polizei warnt vor Glassplittern im Kleber rechtsextremistischer Plakate

Angesichts des laufenden Wahlkampfes bereitet der Polizei eine ganz neue Masche illegaler Plakatkleber große Sorgen. In jüngster Zeit wurden in Lichtenberg gleich mehrfach von rechtsradikalen Gruppen Plakate geklebt, bei denen Glassplitter in den Kleister gemischt wurden. "Wer sich über die auf den Plakaten enthaltenen Texte und Abbildungen ärgert und sie selbst abreißt, riskiert schwere Schnittverletzungen", warnte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski gestern.
 
Am 31. Juli hatte eine Funkwagenbesatzung an Abfallbehältern und Verteilerkästen erstmals solche Plakate mit antisemitischen Texten und Karikaturen entdeckt. Beim Versuch die Plakate zu entfernen, stießen sie auf die Splitter. "Unsere Leute blieben nur deshalb unverletzt, weil sie sehr vorsichtig zu Werke gingen, um mögliche Spuren nicht zu vernichten", erklärte ein Beamter.

Am vergangenen Wochenende wurden weitere Aufkleber dieser Art an Baucontainern entdeckt. Jetzt ermittelt die Kripo wegen versuchter Körperverletzung. Schodrowski riet gestern dringend, solche Plakate nicht abzureißen, sondern die Polizei zu verständigen.

hhn
Aus der Berliner Morgenpost vom 9. August 2006


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