Brandenburgische Schülerin organisiert Jesse-Owens-Gedächtnislauf in Elstal

12.09.2006

Am kommenden Samstag, dem 16. September, wird Sportminister Holger Rupprecht im ehemaligen Olympischen Dorf in Elstal die erste „Jesse-Owens-Memorial-Staffel" starten, einen Lauf für Toleranz und Völkerverständigung und gegen Rassismus. Die Idee zu dem Gedächtnislauf kam von der Schülerin Helena Reinsch, die im nahegelegenen Gymnasium Dallgow-Döberitz zur Schule geht. Aufgerufen zur Teilnahme sind Staffelteams aus den Schulen in Berlin und Brandenburg. Ministerpräsident Platzeck, hat die Schirmherrschaft für den Lauf übernommen. Die Jesse Owens Stiftung aus Amerika unterstützt den Lauf und sein Anliegen.

Jesse Owens hatte im Jahr 1936 anlässlich der Olympischen Spiele von Berlin im Olympischen Dorf in Elstal gewohnt. Für die Schülerin Helena Reinsch war dieses regionalhistorische Ereignis Ausgangspunkt, sich intensiver mit der Figur Jesse Owens zu beschäftigen. Der junge Leichtathlet aus Amerika war bei den Olympischen Spielen von Berlin in vier Disziplinen Olympiasieger geworden: im 100-Meterlauf, im 200-Meterlauf, im Weitsprung und mit der 4x100-Meter-Staffel. Der 22-Jährige aus Cleveland in Ohio durchkreuzte mit seinen Erfolgen die ideologische Selbstinszenierung des NS-Reichs. Owens engagierte sich später für benachteiligte Kinder und wurde Sport-Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika. Er fand immer, dass nicht die Herkunft oder gar die Hautfarbe, sondern die ganz persönliche Leistung Menschen von einander unterscheiden. „Vielleicht symbolisiert kein Athlet besser den menschlichen Kampf gegen Tyrannei, Armut und rassistische Bigotterie", sagte der amerikanische Präsident Jimmy Carter 1980, als Jesse Owens starb.
Als ihre Schule, das Marie-Curie-Gymnasium in Dallgow-Döberitz, eine Projektwoche zum Thema Sport veranstaltete, gestaltete Helena Reinsch ein Poster über Jesse Owens und rief dazu auf, das Olympische Dorf zu einer Stätte der Begeg-nung zu machen. Dazu gründete sie die Jesse-Owens-Initiative. Sie warb unter Mitschülern und deren Eltern, in Sport, Politik und Wirtschaft um Unterstützung.


Anschrift:

Koordinierungsstelle „Tolerantes Brandenburg“
in der
Staatskanzlei des Landes Brandenburg
Heinrich-Mann-Allee 107
14473 Potsdam